Die Wirksamkeit mancher Medikamente zur Krebsbehandlung hat leider mitunter auch ihren Preis. So können Beschwerden wie Übelkeit oder Entzündungen der Mundschleimhäute eine zusätzliche Belastung darstellen. Für zahlreiche therapiebedingte Nebenwirkungen gibt es jedoch Mittel und Wege, diese zu lindern. Hier bekommen Sie Tipps zum Thema.

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Umgang mit therapiebedingten Nebenwirkungen

Unerwünschte Begleiterscheinungen lindern

Die Diagnose Brustkrebs und die Behandlung stellen emotionale Herausforderungen dar. Um den Krebs zu bekämpfen, kommen verschiedene Therapien zum Einsatz. Doch ihre gute Wirksamkeit geht mitunter auch mit unerwünschten Begleiterscheinungen einher. Symptome wie Übelkeit, Gefühlsstörungen in den Extremitäten, Haarausfall oder Entzündungen der Mundschleimhaut können eine zusätzliche Belastung darstellen. Viele dieser Beschwerden lassen sich jedoch mit geeigneten Maßnahmen lindern. Ihr Behandlungsteam kann Ihnen helfen, den richtigen Umgang mit therapiebedingten Nebenwirkungen zu finden.

Berichten Sie Ihrem Behandlungsteam frühzeitig von Beschwerden, auch wenn Sie sich unsicher sind, ob diese therapiebedingt auftreten, oder eventuell eine andere Ursache haben. Gemeinsam können Sie so an einer Linderung der Beschwerden arbeiten.

Wie häufig sind Nebenwirkungen?

Eine Abschätzung der Art und insbesondere der Schwere von Nebenwirkungen der Brustkrebsbehandlung ist vor der Therapie nur schwer möglich. Verschiedene Faktoren spielen hierbei eine Rolle:

Bei manchen Behandlungen, wie z. B. einer Chemotherapie, treten bestimmte unerwünschte Wirkungen ausgesprochen häufig auf. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, bereits vor Auftreten der Nebenwirkungen vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Bei anderen Formen der Therapie ist es weniger vorhersagbar, welche Beschwerden wann und in welchem Umfang eintreten werden. Dann gilt es, das Auftreten von Nebenwirkungen abzuwarten um dann entsprechend zu reagieren.

Gut zu wissen

Einige Beschwerden können auch durch den Brustkrebs selbst hervorgerufen werden, beispielsweise Fatigue (Erschöpfung), Müdigkeit oder Schmerzen. Ihr Behandlungsteam kann Ihnen helfen, krankheitsbedingte Beschwerden von Nebenwirkungen der Therapie zu unterscheiden.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Die Symptome, die im Rahmen der Erkrankung oder in Folge der Therapie auftreten können, können mit Hilfe der sogenannten supportiven, also unterstützenden, Therapie gelindert werden.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen und wie diese mit unterstützenden Maßnahmen behandelt werden können. Bitte beachten Sie, dass wir an dieser Stelle nicht auf alle möglichen Nebenwirkungen eingehen können. Berücksichtigen Sie daher bitte auch die Gebrauchsinformationen (Packungsbeilage) Ihrer Medikamente.

Sollten Sie ungewöhnliche Symptome oder Begleiterscheinungen wahrnehmen, sprechen Sie dies bitte schnellstmöglich bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder einem anderen Mitglied Ihres Behandlungsteams an.

Hilfe aus der Natur?

Viele BrustkrebspatientInnen informieren sich auf der Suche nach Linderung von therapiebedingten Beschwerden auch abseits der Möglichkeiten der klassischen Schulmedizin. Einige Vorschläge für unterstützende Maßnahmen stammen aus dem Bereich der Naturheilkunde. Hierbei kommen Heilpflanzen zum Einsatz, denen eine bestimmte Wirkung zugesprochen wird. Für manche pflanzliche Mittel ist eine gewisse medizinische Wirkung wissenschaftlich nachweisbar, bei anderen steht so ein Nachweis aus. Unabhängig davon ist es wichtig, alle ergänzenden Maßnahmen mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin abzuklären, vor allem, um Wechselwirkungen auszuschließen. Bedenken Sie, dass Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen nur Therapiemethoden empfiehlt, die eine wissenschaftlich belegte positive Wirkung auf Ihre Erkrankung haben. Naturheilkunde kann, sofern sie Ihre medizinische Behandlung nicht stört, ergänzend eingesetzt werden. Für ausschließlich pflanzliche oder natürliche Heilung bei Krebserkrankungen gibt es jedoch keinen wissenschaftlichen Nachweis.

Bleiben Nebenwirkungen nach der Therapie bestehen?

Ob Nebenwirkungen bestehen bleiben oder nicht ist praktisch nicht vorhersehbar. Es kann durchaus sein, dass auch Jahre nach der Therapie beispielsweise durch Nervenschädigungen noch ein Kribbeln in Händen und Füßen auftritt. Dies sollte Sie jedoch nicht verängstigen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt nach möglichen Nachsorgemaßnahmen. Einige Optionen der Behandlung wären:

Weitere Informationen zum Thema „Nachsorge“ finden Sie hier.

Kinderwunsch: Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit?

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann bei Brustkrebs eine Behandlung mit bestimmten Chemotherapien in hoher Dosierung zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit führen. Langanhaltende antihormonelle Therapien können zudem die Funktion der Eierstöcke einschränken. Sofern nur die Brüste bestrahlt werden, wirkt sich eine Strahlentherapie nicht negativ auf die Fruchtbarkeit aus.

Bei bestehendem Kinderwunsch sollten Sie diesen daher frühzeitig, möglichst vor Therapiebeginn, Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mitteilen, damit dieser bei der Therapieplanung bestmöglich berücksichtigt werden kann. Es stehen verschiedene fertilitätsprotektive, also die Fruchtbarkeit schützende, Maßnahmen zur Verfügung. Diese betreffen einerseits die Planung, Wahl und Durchführung der Brustkrebstherapie. Aber auch weiterführende Maßnahmen wie zum Beispiel das Einfrieren von Eizellen, Spermien, Eierstock- oder Hodengewebe sind möglich.

Beratung bei Fragen rund um das Thema Kinderwunsch bei Brustkrebs bieten spezialisierte reproduktionsmedizinische Zentren an. Einen Überblick über mögliche Anlaufstellen bietet unter anderem FertiPROTEKT, ein Netzwerk für fertilitätsprotektive Maßnahmen. Viele weitere hilfreiche Informationen finden Sie auch im Blauen Ratgeber der Krebshilfe.

Teilen Sie sich mit

Zu Ihrem eigenen Wohl sollten Sie unbedingt alle körperlichen und psychischen Veränderungen an Ihr behandelndes Team weitergeben. Je früher Nebenwirkungen als solche erkannt werden, desto schneller und teilweise besser können diese behandelt werden. Einigen PatientInnen hilft gegen die seelische Belastung der Austausch mit MitpatientInnen, PsychologInnen oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Dort stoßen Sie auf Verständnis und können gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Weitere hilfreiche Punkte haben wir für Sie hier zusammengetragen.

Weitere Informationen zur Brustkrebstherapie...

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